A Murder at the End of the World: Review der Pilotepisode (2024)

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Von: Mario Giglio

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A Murder at the End of the World: Review der Pilotepisode (1)

Eine von Emma Corrin gespielte True-Crime-Autorin und Hackerin wird in der neuen Krimiserie des „The-OA“-Duos zu einem Retreat nach Island eingeladen, wo ein Mord geschieht. Wer es war, verraten wir Euch nicht. Dafür aber, wie der Auftakt von „A Murder at the End of the World“ auf uns wirkte.

Spoilerwarnung - diese Meldung kann Hinweise auf die Fortführung der Handlung enthalten!

Es ist schon vier Jahre her, dass sich eine der größten Ungerechtigkeiten der Unterhaltungswelt (zumindest in dieser Dimension) abspielte, als der Streamingdienst Netflix die auf fünf Staffeln angelegte Mysteryserie The OA nach zwei enigmatischen Kapiteln absetzte. Fans waren außer sich, klammerten sich aber noch länger, als es gesund gewesen wäre, an die Hoffnung, dass es sich dabei um einen Meta-Publicity-Stunt handelt, da es einige Parallelen zur multidimensionalen Handlung gab, in der „The OA“ am Ende ebenfalls eine Serie ist... Kryptische Kommentare des eingespielten Kreativduos Brit Marling und Zal Batmanglij halfen natürlich nicht dabei, gewisse Teile der Anhängerschaft von diesem Verdacht abzubringen.

Als schließlich mit „Retreat“, das später in A Murder at the End of the World umbenannt wurde, ein Folgeprojekt der Kreativen angekündigt wurde, ließ sich der verschwörerische Flügel der Fangemeinschaft sofort dazu hinreißen, zu vermuten, dass es sich dabei insgeheim um eine verkappte Fortsetzung von „The OA“ handelt.

Marling spielt erneut mit - und trägt der von Clive Owen gespielte Milliardär, der auf dem Serienposter finster hinter der jungen Protagonistin Darby Hart (Emma Corrin) lungert, nicht sogar dieselbe Brille wie „OA“-Antagonist Hap? Befinden wir uns in der FX-Serie also einfach in einer weiteren Dimension aus der Mythologie der Vorgängerserie?

Der Auftakt mit dem Titel Chapter 1: Homme Fatale gibt sich zu Beginn jedenfalls keine große Mühe, diesen Verdacht zu entkräften, denn was sehen wir als Erstes? True-Crime-Autorin/Hackerin Darby, wie sie zu „This Is the End“ von The Doors zu einer Lesung ihres Buches „The Silver Doe“ läuft. Fans von „The OA“ müssen dabei vermutlich sofort an die oft wiederholte Phrase „Leave your doors open!“ denken und werden während der Lesung an eine weitere Parallele erinnert: Eine Frau erzählt einer gespannt lauschenden Zuhörerschaft eine unglaubliche Geschichte. Das war auch schon die Prämisse des Films „Sound of My Voice“ von Marling und Batmanglij, der eine Art Prototyp zur Netflix-Serie darstellt...

„A Murder at the End of the World“ ist aber keine Mysteryserie, sondern eine Krimi-Thrillerserie, die im Laufe der ersten Episode zu einem klassischen Agatha-Christie-Whodunnit wird, der am ehesten als „Glass Onion: A Knives Out Mystery“ in ernst beschrieben werden könnte. Nach ihrer Lesung, bei der Darby von den zurückliegenden Serienkiller-Ermittlungen mit ihrem Exfreund Bill (Harris Dickinson) erzählt, wird sie via KI-Butler Ray (Edoardo Ballerini) zum exklusiven Retreat des Tech-Milliardärs Andy Ronson (Owen) eingeladen, der mit ihrem Idol, der untergetauchten Hackerin Lee (Marling), verheiratet ist.

A Murder at the End of the World: Review der Pilotepisode (2)

Die erste Stunde der Serie, die erstmals auch von Marling als Regisseurin inszeniert wurde, schafft es stimmungsvoll, mehrere Mysterien wie Teller zu jonglieren: Warum und von wem der beiden Gastgeber wurde Darby eingeladen? Was hatte es mit dem Serienkillerfall auf sich, dessen damalige Ermittlungen immer wieder die Gegenwart in Flashbacks unterbrechen? Ist Ronson ein großkotziger Möchtegern-Innovator oder ein waschechter Pionier? Und wozu wurden lauter einflussreiche Personen (Alice Braga, Jermaine Fowler, Joan Chen, Raúl Esparza, Pegah Ferydoni, Ryan J. Haddad und Javed Khan) ins abgelegene Hightech-Haus nach Island eingeladen?

Zumindest auf die letzte Frage gibt es prompt eine Antwort: Ronson veranstaltet einen divers aufgestellten Thinktank, um die größten Probleme der Welt, allen voran den Klimawandel, zu lösen. Nur was macht eine True-Crime-Hackerin hier? Als ihr Exfreund Bill, der mittlerweile als Künstler für einiges an Aufsehen gesorgt hat, ebenfalls in Island auftaucht und es zu einem Mord am Ende der Welt kommt, muss Fräulein Hart nicht nur Gespür für Schnee beweisen...

Fazit

Die erste Episode von A Murder at the End of the World ist ein stimmungsvolles Set-up für ein Whodunnit-Mysterium vor äußerst ästhetischer Kulisse, das wie alle Projekte von Brit Marling und Zal Batmanglij mit sympathischem Indiefilm-Flair um die Ecke kommt. Auch der beinahe experimentelle Soundtrack von Danny Bensi und Saunder Jurriaans ist angemessen atmosphärisch. Leider erinnert das Ganze am ehesten an ihren Öko-Anarcho-Thriller „The East“, der von allen Projekten des Kreativduos am wenigsten funktioniert, weil mit einer Faszination für aktivistische Untergrundgruppen (wie Hacker und Amateur-Ermittler:innen in diesem Fall) nicht unbedingt ein Gespür für Authentizität daherkommt.

Dazu macht Emma Corrin als „Ermittlerin einer neuen Generation“ nicht unbedingt die beste Figur, wenn sie bei jeder verdächtig klingenden Aussage oder Situation sehr offensichtlich die Augen zusammenkneifet und ihr Gegenüber den Kopf zur Seite drehend durchbohrend anblickt. Und was macht sie überhaupt so distinguiert „Gen Z“? Ihr fidget spinner?

Dreieinhalb von fünf Rotkäppchenmänteln vergeben wir für den Auftakt. Eigentlich wären es locker vier gewesen, wir haben aber schon sehr viel weiter gucken können, was ehrlich gesagt auch den Anfang retroaktiv etwas angesäuert hat...

Beim hiesigen Disney+ sind zum Auftakt gleich zwei Folgen von „A Murder at the End of the World“ online, danach geht es wöchentlich mit einer neuen Episode weiter.

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